Perspektive: Ein Paket beschriften

Dieser Artikel ist der 6. Teil der Artikelserie “Inkscape für Entdecker”, die sich an Inkscape-Benutzer richtet, die bereits problemlos mit den Grundfunktionen (wie man sie zum Beispiel im zweiteiligen Einsteigertutorial erlernen kann) zurechtkommen.

Wenn Du direkt mitmachen möchtest, lade Dir zuerst die Workshopdatei “Pfade 1” (SVG, Lizenz: CC-By-SA 4.0) herunter und öffne sie mit Inkscape.

Geburtstagsgrüße

Das Geburtstagspaket für Tante Frieda

Stell Dir vor, Du möchtest Deiner Tante Frieda einen Druck Deines schönsten Inkscape-Bildes zum Geburtstag schicken. Das Paket hast Du schon gepackt – damit aber ein Postbote Dein Paket an den richtigen Empfänger ausliefern kann, braucht es noch eine Adresse.

Da das Paket in dreidimensionalem Stil gezeichnet ist, muss die Beschriftung dem Deckel des Paketes angepasst werden. Dies ist zwar mittels Scheren und Drehen oder Knotenbearbeitung leidlich möglich, aber Du möchtest, dass es schnell geht und möglichst gut aussieht, damit das Paket rechtzeitig und zuverlässig ankommt.

Adressieren

Inkscape bietet für dieses Problem zwei Lösungswege an: per Pfadeffekt und per Erweiterung.

Da der Pfadeffekt seit einigen Versionen die Erweiterung an Benutzerfreundlichkeit und Korrektheit der Ergebnisse übertrifft, empfehle ich Dir, diesen einzusetzen. Auf die Erweiterung solltest Du nur noch zurückzugreifen, wenn Du entweder eine zu alte Inkscape-Version verwendest oder der Pfadeffekt aufgrund von Softwarefehlern nicht funktioniert.

Für beide Optionen ist es derzeit notwendig, den Text zuerst mittels Pfad ⯈ Objekt in Pfad umwandeln in eine Gruppe aus Pfaden zu konvertieren.

Per Pfadeffekt

Anwendung der des Pfadeffekts 'Perspektive/Umhüllung'

Der Pfadeffekt Perspektive/Umhüllung macht es ganz einfach, mit dem Knotenwerkzeug einen Pfad oder eine Gruppe von Pfaden perspektivisch zu verformen, indem man einfach an den Eckpunkten der Umrandungsbox zieht. Die Pfade können sogar weiterhin in der Normalansicht bearbeitet werden, und die Perspektive passt sich automatisch an. Auch die Perspektive kann weiter angepasst werden.

Und so geht’s:

Tipps:

  • Um das Ergebnis zu fixieren, wandle das mit einem Pfadeffekt belegte Objekt erneut in einen Pfad um.
  • Um bequem das Originalobjekt zu bearbeiten, kannst Du mit dem Augensymbol in der Liste der Pfadeffekte den Pfadeffekt vorübergehend abschalten (und nachher wieder anschalten). Es ist auch möglich, mit dem Knotenwerkzeug die einzelnen Buchstaben weiter zu bearbeiten, wenn der Pfadeffekt noch aktiv ist, aber man sieht dabei nur die Pfadkontur (dafür sieht man andererseits auch sofort das Ergebnis der Änderung).

Per Erweiterung

Anwendung der Erweiterung 'Perspektive'

In früheren Inkscape-Versionen stand nur die Erweiterung Perspektive zur Verfügung, deren Beschreibung ich hier beim Aktualisieren des Artikels der Vollständigkeit halber drin lasse, auch wenn sie mittlerweile überholt wirkt.

Diese kann mit Gruppen aus mehreren Pfaden oder mit einzelnen Pfaden umgehen, nicht aber mit Text oder Formen (Rechteck, Kreis, …). Zusätzlich gibt es noch einen wichtigen kleinen Trick zu beachten, damit der Text nicht spiegelverkehrt oder auf andere Art falschherum auf das Paket ‘gedruckt’ wird. Die Erweiterung verzerrt den Pfad einmalig, die Perspektive kann danach nur noch ‘geändert’ werden, indem man mit dem unverzerrten Original nochmal von vorne anfängt.

Das Ganze funktioniert wie folgt:

Ganz wichtige Info:

Selbstverständlich funktionieren diese Methoden nicht nur mit Paketen und Adressen ;-), sondern auch für alle anderen Dinge, die an eine Fläche eines perspektivisch abgebildeten Objektes angepasst werden sollen (Gemälde an der Wand, Straßenschilder, Fenster, …).

Jetzt Du!

Beschrifte das Paket in der Workshopdatei!

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